2012 # WRITING
Theater an der Grenze
Kulturpolitik im Nationalsozialismus – Funktion und
Aufgabe des Kärntner Grenzlandtheaters als
„Träger und Künder deutscher Kultur“ (1938–45)
April 2012, Klagenfurt / Celovec

In der Kulturpolitik des Dritten Reiches nimmt das Theater eine besondere Position ein. Oft zu Propagandazwecken missbraucht, wurden die Bühnen zum Instrument des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, das unter der Leitung von Joseph Goebbels Presse, Film, Theater, Literatur und bildende Kunst kontrollierte1. Besonders offensichtlich wird der Eingriff der nationalsozialistischen Theaterpolitik in den sogenannten Grenzlandtheatern, die an den damaligen Reichsgrenzen positioniert wurden. Diese wurden entweder neu errichtet oder nach umfassenden Umbauarbeiten – als „Geschenk des Führers“ – wiedereröffnet. Als „Bollwerk deutscher Kultur und deutschen Geistes“ hatten sie die Aufgabe den Einflussbereich der deutschen Kultur zu erweitern3 und die kulturellen Grenzen zugunsten des Deutschtums zu festigen. Zu jenen Bühnen zählte auch das Kärntner Grenzlandtheater, das 1938 aus dem ehemaligen Stadttheater Klagenfurt hervorging.

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University of Vienna
Theatre, Film and Media Studies
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